1848

Die Wollzeile, eine Strasse mit Geschichte. Damals wie heute
ein Standort für namhafte Betriebe und Anziehungspunkt
für internationale Besucher und Bewohner.

Die Historie der Wollzeile ist so interessant wie außergewöhnlich. Wie soll es auch anders sein, handelt es sich bei der einstigen „Wollstrazze“ doch um den ältesten, 1158 urkundlich erwähnten Straßennamen Wiens. Ursprünglich als Vorstadtstraße von Heinrich Jasomirgott angelegt, wurde die Wollzeile später mit dem Stephansdom in die Stadt gezogen. Durch den blühenden Handel mit dem Morgenland und die Lagerung der von dort importierten Waren in den Niederlassungen an der Wollzeile gewann die Straße schnell an Bedeutung. Am Taschnergässchen schloss sie direkt an eine der acht Stadtpforten und damit auch an die Hauptverkehrsstraße nach Ungarn an. Da die Wollzeile mit ihren vielen bedeutsamen Handelsniederlassungen und dem Sitz des Wiener Rathauses ständig Gefahr lief, bei einem feindlichen Einfall angegriffen zu werden, wurde die Stadt Wien 1221 von Leopold dem Glorreichen um die namhafte Straße und das Stubentor erweitert.

Apropos Stubentor: Der Name des Tores leitete sich von seiner lateinischen Bezeichnung „porta stuparum“ ab, was so viel wie „Badestube“ bedeutet. Zur Zeit des florierenden Handels mit dem Orient verbreiteten sich nämlich zunehmend Krankheiten, weshalb in der Folge etliche Badehäuser in der Wollzeile errichtet wurden. 
Auch in den folgenden Jahrhunderten war die berühmte Wollzeile immer wieder Ort für historische Ereignisse, aber auch für Niederlassungen namhafter Ämter und Betriebe. So war beispielsweise ab 1624 das oberste Hofpostamt für Österreich, Ungarn und Böhmen in der Wollzeile 30, dem Palais Paar, angesiedelt. Während das Gebäude trotz zahlreicher Proteste 1938 abgerissen wurde, befindet sich nach wie vor ein Zimmer des berühmtesten Palais der Wollzeile im Metropolitan Museum of Art in New York City (USA).

 
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